Ausgearbeitet 1993/2010 von Wolfram Däumel für den ADFC e.V., Stadtteilgruppe Friedrichshain-Kreuzberg
Fahrradroute durch die Mariannenstraße

Überblick

Durch die Mariannenstraße führt die Fahr­radroute TR3. Zusammen mit der TR4 ist dies die wichtigste Fahrradroute im Bezirk, die gleichzeitig die Verbindung zwischen Friedrichshain und Kreuzberg darstellt.

Das Problem, dass durch den Kfz-Schleichverkehr (Umfahrung des Kottbusser Tores) die südliche Mariannenstraße für den Fahrradverkehr nicht geeignet ist, besteht seit Maueröffnung. Die Bilder von damals (links 1993) und heute (rechts 2009) unterscheiden sich nur in den abgebildeten Autotypen.

Der ADFC empfiehlt eine fahrradfreundliche Umgestaltung der Mariannenstraße. Im ersten Schritt sind verkehrslenkende Maßnahmen, in zweiten Schritt auch bauliche Veränderungen notwendig.

Problematik

Die Fahrradroute ist zwar befahrbar, aber nur für sehr sichere Radfahrer geeignet. Kinder und ältere Menschen sind von dem Verkehrsgeschehen und der Enge in diesem Abschnitt der Route überfordert. Durch den regelmäßigen Stau ist bei der Enge der Straße auch für Radfahrer ein Durchkommen kaum möglich.

Besonders gefährlich für unsichere Radfahrer ist, dass die kurzen Grünphasen der Ampeln Autofahrer dazu animieren, Radfahrer ohne Sicherheitsabstand zu überholen, um noch vor der nächsten Rotphase die Kreuzung zu überqueren.

Entsprechend viele Radfahrer weichen auf den breiten Gehweg aus, um diesen Situationen zu entgehen.

Für einen Großteil der Radfahrer ist das Fahren auf der Fahrbahn unter den gegebenen Umständen nicht zumutbar. Maßnahmen, die auch unsicheren Radfahrern ein sicheres Fahren auf der Fahrbahn ermöglichen, sind unumgänglich.

Die Fahrradrouten sollen eine Alternative zu den Hauptverkehrsstraßen bieten; ihr Ausbauzustand muss sich insbesondere an den Bedürfnissen dieser Bevölkerungsgruppen orientieren.

Da die Mariannenstraße in einer Tempo-30-Zone liegt, sind theoretisch keine speziellen Maßnahmen für den Radverkehr erforderlich. Die Praxis zeigt aber, dass diese pauschale Einordnung den Anforderungen an ein sicheres und zügig befahrbares Radverkehrsnetz nicht gerecht wird.

Neben den Gefahren durch den Kfz-Durchfahrverkehr stellt der schlechte Fahrbahnbelag ein weiteres Hindernis für den Radverkehr dar. Insbesondere für Kinder im Kindersitz oder Anhänger, aber auch für ältere Menschen mit Rückenproblemen ist das Pflaster eine große Belastung. Es ist außerdem für viele potenzielle Fahrradbenutzer ein Ausschlussargument, wenn es um den Transport von Einkäufen geht.