Wolfram Däumel, Berlin 2015, Bürgerbeteiligung Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee in Berlin Neukölln
Verkehrskonzept Sonnenallee/Weserstraße

Konzept

Das vorgeschlagene Konzept sieht vor, dass die Sonnenallee als Vorrangtrasse für den Busverkehr betrachtet wird, die Weserstraße als Vorrangtrasse für den Radverkehr. Die Sonnenallee wird neben dem Busverkehr auch vom Kfz-Durchfahrverkehr und Wirtschaftsverkehr sowie lokalem Radverkehr genutzt, der zügige Busverkehr hat aber Vorrang. Die Weserstraße wird neben dem Radverkehr auch vom Kfz-Anliegerverkehr und Lieferverkehr genutzt, der zügige Radverkehr hat aber Vorrang.

Es geht hierbei nicht darum, den Radverkehr aus der Sonnenallee zu verdrängen. Als Geschäftsstraße liegen viele Ziele in der Sonnenallee, als Wohnstraße entsprechend viele Quellen des Radverkehrs die erreichbar bleiben müssen.
Eine parallele Strecke ist für einen Teil der Radfahrer dennoch ein attraktives Angebot. Je länger der auf der Sonnenallee zurückzulegende Weg ist, desto interessanter wird es, einen kleinen Umweg für entspannteres Fahren in Kauf zu nehmen.

Sonnenallee: Vorrangtrasse für den Busverkehr

Foto: Bus M41 im Stau auf der Sonnenallee.

Um die Leistungsfähigkeit einer Straßenbahnline zu erreichen, benötigt der Bus eine zügig befahr­bare Strecke. Daher müssen Maß­nahmen zur Beschleu­nigung des Bus­ver­kehrs absoluten Vor­rang bekommen. Für die Sonnen­allee rechnet die Senats­ver­wal­tung nach Fertig­stellung des Auto­bahn­anschlusses mit einer Stei­gerung des Kfz-Auf­kom­mens von bis zu 14%.  [8] Notwendig sind daher Bus­spuren in den staugefährdeten Bereichen und Halte­stellen­kaps in den Bereichen, wo keine Bus­spuren notwendig sind. An Kreuzungen werden Vor­rang­schaltungen benötigt. Bus­spuren nützen auch dem Rad­verkehr, viele lang­same Rad­fahrer bremsen allerdings den Bus aus. Trotzdem gibt es keine andere Lösung, als Bus­spuren auch für den Rad­ver­kehr frei zu geben: Auf dem Geh­weg ist für einen Rad­weg kein Platz, auf der Fahr­bahn fehlt der Platz für einen zu­sätz­lichen Rad­fahr­streifen.

Ein Maßnahmepaket für die Sonnenallee wird bereits umgesetzt, daher soll hier der Schwerpunkt auf die Weserstraße gelegt werden.

Busbeschleunigungsmaßnahmen Sonnenallee im September 2015

Mitte September 2015 wurde mit der Markierung von Busspuren begonnen. Hier ein erster Eindruck noch bevor die Schilder aufgestellt wurden.

Foto: Frisch markierte Busspur mit parkenden Fahrzeugen und einer Radfahrerin.Foto: Frisch markierte Busspur mit parkenden Fahrzeugen und Ladetätigkeit in zweiter Reihe.

Wenn die Busspur nicht in Betrieb ist, steht für den Radverkehr eine Fläche zur Verfügung, die in etwa der eines Radfahrstreifens entspricht. An der Problematik der Zweite-Reihe-Parker ändert sich dadurch allerdings nichts. Wenn die Busspur in Betrieb ist und tatsächlich frei gehalten wird, können Busse Radfahrer überholen, allerdings wird dabei der Mindestüberholabstand nicht eingehalten.
Über die weitere Entwicklung wird an dieser Stelle berichtet.